Moin moin an alle!
Hammer Sache, dass ihr meinen Weg weiterhin mitverfolgt! Danke!
Nachdem es im letzten Tagebucheintrag um den Import des Produktes und die Einlagerung in die Logistikzentren Amazons ging, habe ich mich nun damit beschäftigt, meine ersten Verkäufe zu generieren – und zwar überraschend erfolgreich!
Verliere nicht den Anschluss!
Nach monatelanger Arbeit, viel aufgewandter Kraft und häufigem Stellen der Frage: “Wird es wirklich funktionieren?“, konnte ich es mir durch die ersten Verkäufe nun endlich selbst beweisen, dass hier wirklich Potential steckt. Doch auch diese vermeintlich erfolgreiche Woche brachte wieder einmal Rückschläge mit sich, die ich euch nicht vorenthalten möchte. Dazu komme ich im späteren Verlauf des Eintrags.
Am Ende des neunten Tagebucheintrags habe ich berichtet, dass es meine nächste Aufgabe sein wird, so viele Verkäufe wie möglich zu generieren, damit Amazons Algorithmus versteht, für welche Suchbegriffe die Kunden mein Produkt suchen, finden und kaufen. Das Problem an der ganzen Sache: Nachdem mein Produkt nach circa 3 Tagen eingelagert wurde und offiziell gekauft werden konnte, war es trotzdem absolut unsichtbar und gut versteckt auf der zwanzigsten Seite.
Bewertungen waren selbstverständlich auch keine vorhanden. Meine Aufgabe war es also, sichtbar zu werden und bestenfalls auf der ersten Seite für den Hauptsuchbegriff zu landen. Die Suchmaschinenoptimierung auf Amazon lässt sich grundsätzlich ganz gut zusammenfassen:
Sales, Sales, Sales!
Wer am meisten verkauft, steht ganz oben. Alles andere hat entweder nur einen indirekten, oder einen sehr geringen Einfluss aufs Ranking. Dabei ist es relativ egal, ob diese Verkäufe organisch, also durch normale Kunden, durch externen Traffic, durch Produkttester, Pay Per Click oder sonstiges Marketing entstehen. Für Amazon scheint jeder dieser Verkäufe etwa gleich gewertet zu werden. Wie aber kann man sein Listing dahingehend optimieren, dass es möglichst viele Verkäufe generiert?
Auf die wichtigsten und effektivsten Möglichkeiten, vor allem für Private Label Seller, gehe ich in diesem Beitrag definitiv ein. Bevor ich hier aber den Versuch starte, einen kompletten SEO-Kurs in den Artikel zu zwängen, empfehle ich euch lieber, diesen sehr hilfreichen Artikel über Amazon SEO zu lesen, um den Einfluss einzelner Faktoren zu verstehen.
Bewertungen
Auch wenn sie keinen direkten Einfluss auf das Ranking haben, sind die Bewertungen eines Produktes extrem wichtig, da sie die Conversion Rate beeinflussen, also den Prozentsatz der Besucher, die zu Kunden werden. Bewertungen und Verkäufererfahrungen genießen im Internet einen extrem hohen Trust. So sagen circa 80% der Befragten einer von TrustedShops durchgeführten Studie, dass ihre Kaufentscheidung von den Produktbewertungen beeinflusst wird. Folglich stellt sich schnell die wesentliche Frage:
Wie bekomme ich Kundenrezensionen?
Für mein Produkt habe ich mich in Facebook-Produkttestergruppen mit den Testern in Verbindung gesetzt. Diese erhalten von mir einen Rabattcode über den gesamten Betrag und bestellen das Produkt über Amazon. Die Codes lassen sich einfach im Sellercentral von Amazon generieren. Dabei muss man zwei extrem wichtige Dinge beachten:
1.) Die Codes sollten niemals so generiert werden, dass sie das Produkt prozentual vergünstigen. Man sollte immer darauf achten, dass lediglich ein Geldbetrag von der Bestellsumme abgezogen wird. Sonst könnten die Tester theoretisch kostenlos 100 Einheiten bestellen
2.) Jeder Code sollte nur einmal einlösbar sein. Erklärt sich denke ich von selbst.
Für die Bewertungen ist für eure Tester außerdem zu beachten, dass sie in die Bewertung schreiben, dass es sich um einen Produkttest handelt. Erst dann ist die Rezension Amazon-konform. Wie zuvor angesprochen ist es fürs Ranking egal, auf welche Art und Weise die Verkäufe generiert werden, heißt: Jeder Produkttester, der einen Code einlöst und das Produkt bestellt, zählt wie ein normaler Kunde und hilft uns, besser für bestimmte Suchwörter zu ranken. Dies setzt lediglich voraus, dass der Link, über den der Tester unser Produkt aufruft, unser gewünschtes Keyword beinhaltet.
Hier ein Beispiel: https://www.amazon.de/Philips-20-Filter-Kaffeemaschine-Thermoskanne-schwarz/dp/B000ALVUM6/ref=sr_1_1?s=kitchen&ie=UTF8&qid=1470326723&sr=1-1&keywords=kaffeemaschine
Update (6.9.16): Mittlerweile bin ich mir nicht mehr sicher, welchen Einfluss die URLs, die das Keyword beinhalten, auf den Algorithmus haben. Käufe von Produkttestern werden anscheinend nicht mehr so stark wie normale Verkäufe gewertet. Zudem liegt dieses Vorgehen in einer Grauzone der Amazon-Richtlinien, da man Amazon ja versucht, eine Relevanz für bestimmte Begriffe vorzugaukeln.
Update (11.10.16): Amazon hat in Amerika seine Richtlinien angepasst und Produktrezensionen von Testern verboten, die das Produkt vergünstigt erhalten. Vermutlich wird Amazon in Europa ebenfalls diese Art der Produkttests verbieten. Alle Infos wirst du natürlich auf meinem Blog bekommen, ich empfehle dir, dich dafür in den Newsletter einzutragen.
Verliere nicht den Anschluss!
Update (02.12.16): Nun sind auch in Deutschland diese Art der Produkttests (“anreizbasierte Bewertungen”) verboten.
In meinem Fall haben ich jeden Tag so früh wie möglich (meist um Mitternacht) sechs Codes an Tester verschickt. Die meisten wurden im Laufe des selben Tages eingelöst und haben somit täglich konstante Verkäufe generiert. Durch eine automatische und eine manuelle Pay Per Click Kampagne, die ich nebenbei habe laufen lassen, konnte ich weitere 3-4 Sales am Tag generieren.
Durch die konstanten Sales habe ich es nach circa einer Woche mit dieser Taktik geschafft, das erste Mal auf der ersten Seite für den Hauptsuchbegriff angezeigt zu werden. Seitdem habe ich ebenfalls organische Verkäufe von Kunden, die ganz normal auf mein Produkt stoßen. In größeren Nischen kann es natürlich deutlich länger dauern, bis man es schafft, auf der ersten Seite zu ranken.
Ganz ohne Rückschlag verlief aber auch diese Woche nicht. Da ich zunächst testen wollte, ob mein Produkt anstandslos in den Lagern eingebucht wird, habe ich nur drei der siebzehn Kartons an Amazon gesendet. Geplant war, dass ich nicht die Amazon-Interne FNSKU auf die Produkte label, sondern sie einfach mit meiner EAN einlagere. Soweit war alles kein Problem, meine erste Lieferung wurde komplett akzeptiert. Als ich weitere Kartons nachsenden wollte, bekam ich aber leider folgende Fehlermeldung: Das Problem ist, dass Amazon sich dazu entschieden hat, mein Produkt nur noch mit gelabelter FNSKU zu verkaufen. Das bedeutet konkret, dass ich für jedes Produkt nun 0,15€ an Amazon abdrücke, damit sie vor der Einlagerung jedes einzelne Produkt bekleben. Wieso das so gehandhabt wird, konnte mir am Telefon nicht gesagt werden, aber es lässt sich nicht ändern. Abhaken, weitermachen!
Ein weiterer Rückschlag traf mich zwei Tage später: Unter meinem Listing wurde eine sehr negative Bewertung eines angeblichen “Kunden” gepostet. In dieser wurde mein Produkt schlecht geredet und auf die Konkurrenz verwiesen. Interessant ist, dass diese Person nie bei mir etwas bestellt hat. Nachdem ich die gefälschte Rezension gemeldet hatte, wurde mir seitens Amazon mitgeteilt, dass sie den Bewertungsrichtlinie entspreche und man nichts machen könne.
Doch auch da gilt: Abhaken und weitermachen. Alles in allem bin ich mit der Entwicklung des ersten Produktes sehr zufrieden. Nach nur wenigen Tagen konnte ich aufgrund der vergleichbar schwachen Konkurrenz bereits auf der ersten Seite für das Hauptkeyword ranken und erziele aktuell täglich ein paar Verkäufe. Seit Verkaufsstart konnte ich so bereits einen Umsatz knapp über 1000€ verbuchen, von denen circa ein Drittel aber auf die Produkttester zurückzuführen sind, die das Produkt zum Nulltarif zugeschickt bekommen haben.
Sehr glücklich bin ich auch über den aktuellen Status von Produkt Nummer 2: Die Ware kam heute morgen um 5:00 in Frankfurt an und wird voraussichtlich morgen den Flughafen in Hannover erreichen. Mit meinem Spediteur habe ich bereits vereinbart, dass er die Verzollung wie gewohnt übernimmt, nachdem bei der ersten Bestellung alles nahtlos funktionierte. Wenn du Genaueres dazu erfahren möchtest, wie ich den Import der ersten Sendung organisiert habe, kannst du hier den passenden Tagebucheintrag lesen.
Weitere Updates zum ersten und alles Interessante zum zweiten Produkt wirst du natürlich wieder detailliert im nächsten Tagebucheintrag erfahren. Trage dich jetzt unterhalb des Artikels in den Newsletter ein und du wirst von mir kontaktiert, sobald es neue Infos gibt!
Vielen Dank, dass du mich weiter begleitest! Ich freue mich auf die nächsten Tage und werde berichten, wie alles ablief. Vergiss nicht, dich jetzt in den Newsletter einzutragen, es lohnt sich! Machs gut und bis bald,
Hannes
Hier geht’s zum nächsten Tagebucheintrag: 10.000€ in der ersten 37 Tagen…