Hallo an alle!
Erst einmal: Vielen Dank an alle, die sich die Zeit nehmen, meine Beiträge zu lesen und zu kommentieren! Ich bin absolut überwältigt von der großartigen Resonanz, die ich bereits mit den ersten Artikeln erzielen konnte. Dutzende Nachrichten mit Lob und konstruktiver Kritik zeigen mir, dass ich auf dem richtigen Weg bin. Vielen, vielen Dank!
Verliere nicht den Anschluss!
Ich befinde mich mittlerweile in der zweiten Woche meiner Reise und meine Aufgabe in den letzten Tagen war, einen Hersteller für mein Produkt zu finden. Es war schwieriger, als ich dachte, jemanden zu finden, dessen Produkte eine sehr gute Qualität haben und der gleichzeitig in der Lage ist, strukturiert und schnell auf meine Nachrichten zu reagieren. Zur Qualität lässt sich natürlich nur das Gröbste vermuten, da ich meine Waren aus China importiere und ich selbst nicht mal eben beim Händler die Qualität überprüfen kann.
Für die Zukunft erhoffe ich mir, gute Kontakte vor Ort aufzubauen, die meine potentiellen Produkte überprüfen, um mir den Zeitverlust durch die Bestellung von Samples zu ersparen. Aber auch hierbei muss man aufpassen, da Chinesen eine ganz andere Auffassung von guter Qualität haben können.
Wie genau finde ich meinen Hersteller?
Für die Herstellersuche nutze ich die B2B-Plattform www.alibaba.com. Diese funktioniert eigentlich wie Ebay Kleinanzeigen. Findet man ein Produkt, das einem zusagt, kontaktiert man den Hersteller und bespricht alles weitere über E-Mail, Whatsapp oder den Messenger auf AliBaba.
Dabei ist es ratsam, sich und sein Unternehmen größer darzustellen, als es ist. So gebe ich mich beispielsweise nicht als Geschäftsführer aus, sondern als Vertreter, der sich um den Produktimport kümmert. Lasst euch von den MOQ (Minimum Order Quantity) oder dem Preis, der euch in der Suche angezeigt wird, nicht verunsichern. Die meisten Lieferanten sind einverstanden, wenn ihr für eure erste Order zunächst weniger Produkte einkauft, solange man ihnen zu verstehen gibt, dass die zukünftigen Bestellungen größer ausfallen werden, was ja selbstverständlich unser Ziel ist.
Für uns als Private-Label-Seller gibt es einige wichtigsten Infos, die wir vom Hersteller erfragen müssen.
Können wir Samples per Expressversand bestellen und was kostet es?
Den Expressversand empfehle ich wirklich sehr, da sich der gesamte Prozess sonst ungemein in die Länge ziehen würde, auch wenn wir vielleicht 50$ pro Sample für die Versandkosten bezahlen müssen. Ich verstehe den Einwand vieler, dass 50$ für ein Sample extrem viel ist, zumal unsere Produkte ja meist klein und leicht sind. Bedenkt man aber, dass wir dafür innerhalb weniger Tage unser potentielles Produkt aus dem über 7000 Kilometer entfernten China an unsere Haustür geliefert bekommen, relativiert sich der Preis. Die Samplekosten gehören einfach dazu und sollten vielmehr als Investition und nicht als Ausgabe gesehen werden.
Hier findet ihr ein detailliertes Video von Lukas Mankow zu den gesamten Startkosten.
Können wir das Produkt verändern oder etwas hinzufügen?
Um uns auf Amazon langfristig vor die Konkurrenz zu platzieren müssen wir gezwungenermaßen natürlich auch ein besseres Produkt bieten. Bei der Produktrecherche sollten wir also bereits analysieren, wie wir das Produkt verbessern können. Das können einerseits bessere Bilder, Bullet Points und eine bessere Beschreibung sein, aber auch Veränderungen am Produkt, die es hochwertiger und langlebiger machen. Ein Beispiel wäre es, einen Pfannenwender mit Edelstahl- statt Plastikgriff produzieren zu lassen.
Können wir unser Logo auf das Produkt und die Verpackung drucken?
Auch diese Infos sind für uns als Private-Label-Seller sehr wichtig. Am Anfang reicht es, lediglich die Verpackung zu bedrucken, um nicht alles unnötig zu verlangsamen. Somit haben wir erstmal die Sicherheit, dass wir als alleiniger Verkäufer auf Amazon verkaufen und sich niemand mit dem gleichen Produkt an die BuyBox (siehe Foto) hängt. Wichtig zu erfahren sind außerdem die Bezahlmethode, die MOQ (Minimum Order Quantity) und natürlich der Preis. Hier findest du eine kostenlose E-Mail Vorlage für die erste Bestellung. Du brauchst dafür weder etwas zu bezahlen, noch deine E-Mail einzutragen.
Bei der Herstellersuche solltet ihr darauf achten, dass ihr möglichst direkt mit der Fabrik (Manufacturer) und nicht mit einem Zwischenhändler (Trading Company) zusammenarbeitet. Infos hierzu bekommt ihr bei Alibaba auf der Verkäuferseite. Dort steht auch, ob diese Infos „verified“, also nachgewiesen sind.
Doch zurück zur Praxis – Wie schon gesagt hatte ich Schwierigkeiten bei der Suche meines Herstellers. Viele Seiten wirken recht unseriös und die Produktbilder machen keinen wirklich guten Eindruck.
Nach längerer Suche wurde ich aber fündig und habe erst einmal 5 Lieferanten anschreiben können. Soweit der Stand vor 4 Tagen. Von den 5 Lieferanten bekam ich 3 Antworten, von denen nur 2 überhaupt auf meine Fragen eingegangen sind. Mein „Lieblingssupplier“, der eine professionelle Seite und das qualitativ verheißungsvollste Produkt anbietet, hatte mir zum Glück aber sehr strukturiert und detailliert geantwortet. Nach langem Hin und Her habe ich es heute morgen endlich geschafft, die Samples zu bestellen und hoffe, dass diese nächste Woche bei mir eintreffen.
Kleiner Tipp, den ich erfolgreich angewandt habe: Handelt heraus, dass ihr die Samplekosten (in meinem Fall 50$) übernehmt, diese euch aber erstattet werden, falls es zur großen Bestellung kommen sollte. Ich bin wirklich gespannt, ob mein Supplier den guten ersten Eindruck aufrecht erhalten kann und melde mich bald wieder! Über Kommentare, Nachrichten und Kritik würde ich mich wirklich freuen!
Euer Hannes
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