6 Dinge, die ich im ersten Jahr als Amazon Händler gelernt habe – Amazon FBA

6 Dinge, die ich im ersten Jahr als Amazon Händler gelernt habe

Amazon Händler zu werden war eine der besten Entscheidungen, die ich in den letzten Jahren getroffen habe. Beim Blick zurück kommen mir viele Punkte in den Kopf, die Amazon für Händler zu einer sehr besonderen Plattform werden lassen.

Viele der Dinge, die ich gelernt habe, helfen mir heutzutage sehr, wenn es um wichtige Entscheidungen in meinem Unternehmen geht.

Wenn du mit dem Gedanken spielst, Amazon Händler zu werden, bin ich froh, dir mit dem heutigen Artikel meine wichtigsten Learnings mitzugeben.

 

1 – Amazon ist mehr als Preiskampf

Wer häufiger im Internet einkauft und dabei auch ein bisschen auf den Preis schaut, weiß, dass Amazon tendenziell eine teure Plattform ist. Und das ist sie nicht ohne Grund. Hohe Verkaufsgebühren von bis zu 15% zwingen die Händler zu vergleichsweise hohen Preisen.

Wieso ist Amazon also so verdammt beliebt?

Umfragen zu der Plattform haben ergeben, dass die Kunden nicht nur den Preis, sondern auch die riesige Auswahl und den schnellen Versand als Vorteile schätzen. Das ist auch der Grund dafür, dass sich diejenigen Händler besonders freuen können, die ihre Produkte von Amazon versenden lassen. Dadurch wird der Prime-Versand aktiviert und zusammen mit einer gelungenen Vermarktung wirkt das Produkt deutlich attraktiver auf potentielle Kunden.

Vielen Besuchern der Seite ist der schnelle Versand auch einen tieferen Griff in die Tasche wert. Häufig sind es eher die teuren Produkte, die die Suchmaschine auf Amazon dominieren und am häufigsten verkauft werden. Die Voraussetzung, um einen höheren Preis für sein Produkt zu fordern, ist dabei allerdings selbstverständlich auch ein höherwertiges Produkt.

 

2 – Handel ist kapitalintensiv

Von diesem Problem kann ich dir ein Lied singen. Voller Motivation bin ich direkt mit zwei Produkten gestartet, habe schnell hohe Umsätze generiert und war in Gedanken schon bei den nächsten fünf Produkten.

Leider sah die Realität etwas anders aus – Leere Warenlager führten dazu, dass der Umsatz auf null sank und das hart erkämpfte Ranking geschwächt wurde. Ich habe einfach scheiße kalkuliert. das Kapital, das bereits in gelagerte Ware gebunden war, fehlte plötzlich auf dem Konto zum Nachbestellen.

 

3 – Einzigartige Produkte verkaufen sich besser als gewöhnliche

Abb. 1: Welche Blume würdest du pflücken? –  Wer hervorstechen kann, erhöht seine Chancen enorm

Viele Händler auf Amazon begehen den großen Fehler, dass sie ein Produkt auf den Markt bringen, dass es in identischer Form bereits gibt. Womöglich hat die Konkurrenz noch einen günstigeren Preis und bessere Produktfotos. In solchen Fällen ist das Ausbleiben des großen Erfolgs für gewöhnlich vorprogrammiert.

Anders sieht es aus, wenn der Verkäufer von Beginn an das Ziel verfolgt, das beste Produkt auf den Markt zu bringen. Und das muss nicht zwingend selbst entwickelt oder sonst irgendwie revolutionär sein.

Häufig findet man auch in Asien Hersteller, die Wert auf hohe Qualität legen, statt mit Dumpingpreisen zu trumpfen. Und falls nicht, dann spricht absolut nichts dagegen, mal outside the box zu denken und in Europa, den USA oder sonst wo nach Herstellern Ausschau zu halten. Das Internet macht all das möglich.

Übrigens: Produkte, die es in ihrer Art nur selten gibt, haben durch weniger Konkurrenz für gewöhnlich die höchsten Gewinnmargen

Warum du trotzdem nicht alles daran setzen solltest, von Anfang an jedes Produkt zu 100% zu optimieren und wie der Prozess bis zum perfekten Produkt aussieht, erfährst du detailliert in dieser Podcastfolge (Hier klicken!).

 

4 – Fotos und Bewertungen sind ausschlaggebende Erfolgsfaktoren

Der geliebte Umsatz kommt durch viel Traffic und eine hohe Conversionrate. Vor allem letzteres hängt extrem stark von der Onpage-Optimierung ab, wobei vor allem die Produktfotos und Rezensionen die übergeordnete Rolle spielen.

Wenn du Amazon Händler werden möchtest, solltest du immer versuchen, deine Kunden im oberen Drittel des Listings zum Kauf zu überzeugen. Also ohne, dass diese anfangen, die Seite herunterzuscrollen. Das hätte nämlich den entscheidenden Nachteil, dass deinem Kunden Konkurrenzprodukte vorgeschlagen werden und er abgelenkt wird.

Die Bilder sollten deinen Kunden fesseln und ihm ganz genau zeigen, wie sie ihr Problem mit deinem Produkt lösen können. Die Bewertungen sind ebenfalls immer im Sichtfeld. Nach einer Umfrage von Trusted Shops zu Folge lassen sich 80% der Kunden von Bewertungen beeinflussen. Hab‘ das im Hinterkopf und achte auf gute Qualität!

 

5 – Schnelligkeit entscheidet das Spiel

Das Produktangebot auf Amazon entwickelt sich rasant. Damit meine ich nicht nur, dass neben dem Kundenstamm auch die Konkurrenz größer wird, sondern auch, dass es immer neue interessante Produkte gibt.

Abb. 2: Produktlebenszyklus – besonders profitabel sind die zweite und dritte Phase

Im Lebenszyklus eines Produktes sind vor allem die zweite und dritte Phase extrem profitabel. Wer es schafft, früh ein aufstrebendes Produkt zu erkennen, kann auf Amazon extrem viel Umsatz generieren. Ich habe im letzten Jahr sehr häufig Nischen beobachtet, in denen genau das der Fall war und immer noch ist.

Je stärker das Ausmaß eines Trends ist, desto kürzer ist auch der Produktlebenszyklus. Bei Produkten, die plötzlich außergewöhnlich nachgefragt werden, steigt daher auch schnell das Angebot an, bis der Markt übersättigt ist. Ein perfektes Beispiel ist hierbei der Selfie Stick. Eine Zeit lang wurde dieser wie verrückt verkauft und extrem viele Händler strömten kurz darauf in den Markt.

Durch den extremen Hype sprach sich das neue Produkt aber bei allen Selfie-Stick-Interessierten (was ein Wort!) sehr schnell herum und nach kurzer Zeit hatte jeder einen eigenen Stick, der einen wollte. Das Produkt war tot und zu späte Händler mussten ein Verlustgeschäft in Kauf nehmen,

 

6 – Amazon ist stressig, aber profitabel

Versteh mich nicht falsch – ich liebe Amazon. Es hat mein Leben im positiven Sinne verändert. Wieso meine Beziehung zu Amazon aber eher einer Hassliebe gleicht, werde ich jetzt im Detail berichten. Wer Amazon Händler werden möchte, muss sich auf eine nicht immer leichte Zeit einstellen.

Um das zu veranschaulichen liste ich hier mal auf, was mir allein im Jahr 2016 auf Amazon alles widerfahren ist. Über alle meine Rückschläge habe ich auch auf diesem Blog kontinuierlich berichtet. Klick einfach drauf, wenn du mehr erfahren willst. Die Links öffnen sich jeweils in einem neuen Tab.

1.) Amazon akzeptiert meine EAN-Codes nicht (Hier klicken!)

2.) Alle Produktrezensionen ausgeblendet (Hier klicken!)

3.) Amazon Produkt offline durch technischen Fehler (Hier klicken!)

4.) Conversionrate sinkt von 25 auf 2% durch Angriff der Konkurrenz (Hier klicken!)

 

Gründe, dennoch auf Amazon zu verkaufen, gibt es aber ebenfalls zu Hauf. Das Automatisieren der gesamten Logistik ermöglicht nie dagewesene Freiheiten, die Nachfrage ist mit 44 Millionen aktiven Kunden in Deutschland einfach riesig und auch kleine Händler können mit ihrem Private Label schnell Erfolge erzielen und sich ein Stück vom Kuchen abschneiden.

Ich werde definitiv am Ball bleiben und freue mich, dich auf meinem Blog an meiner Reise teilhaben zu lassen.

Falls du gar nicht weißt, wer hier schreibt: Ich bin Hannes und dokumentiere auf diesem Blog seit Anfang an den Weg zu meiner eigenen Marke mit Amazon FBA. Klicke jetzt hier, um meinen ersten Tagebucheintrag aufzurufen!

Vielen Dank für deine Zeit und bis bald!

Dein Hannes

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5 thoughts on “6 Dinge, die ich im ersten Jahr als Amazon Händler gelernt habe – Amazon FBA”

  1. Hallo Hannes,

    es ist wahrlich nicht schön, was dir in 2016 passiert ist. Dennoch gehe ich davon aus, dass sich deine Sichtweise diesbezüglich verändern wird. Du lernst ständig dazu und weißt, dass als Amazon Händler auch einiges schief laufen kann.

    Damit kannst du künftig besser auf diese unschönen Dinge reagieren oder sogar im Vorfeld eliminieren.
    Ich wünsche dir weiterhin viel Erfolg!

    Und du weißt: never give up!

    Alles Gute
    Iraklis

  2. Hallo Johannes,
    heute kommentiere ich mal in deinem Blog und nicht bei youtube 🙂

    Ich hätte zwei Fragen:
    1. EAN/FNSkU
    Nutzt du überhaupt noch EAN Nummern oder nur FNSKU von Amazon.
    Die FNSKU Nummer sollte auch ausreichend sein wenn ich nur bei Amazon verkaufe und kein PL Produkt oder? Der Nachteil besteht nur darin, dass sich jeder an mein Listing hängen kann, so lange mein Label keine eingetragene Marke ist?

    2. Sourcingquellen
    Die meist bekannte ist Alibaba für Ware aus China. Welche kennst du noch bzw. wie kommt man an Produkte aus Süd Korea, USA, Pakistan, Indien etc.
    Kennst weitere Plattformen.

    Viele Grüße
    Matze H

    1. Moin Matze 🙂

      Ich nutze nur EAN Nummern, da es am einfachsten ist. Man kann aber auch eine Freischaltung beantragen und dann Listings ohne EAN anlegen. Ob die Marke im Markenamt eingetragen ist oder nicht, interessiert Amazon aber nicht.

      Auf Alibaba findest du Hersteller aus aller Welt. Sonst ist Global Sources eine gute Quelle.

      Viele Grüße,
      Hannes

  3. Hallo,
    super Artikel, was mich auch gut weiter gebracht hat, ist eine Follow Up Sequenz um relativ einfach Bewertungen zu sammeln. Hast du hierfür irgendwelche Tipps, weil ich bisher nur einen relativ kleinen Hinweis bei der Rechnungs-Email für eine Bewertung habe?

    mfg Michael

    1. Hi Michael,
      danke für deinen Kommentar.
      Automatische Follow-Up Sequenzen durch das deutsche Anti Spam Gesetz nicht erlaubt und können zu Abmahungen führen.
      Die beste Methode ist eigentlich gleichzeitig die simpelste: Biete dem Kunden das beste Preis- Leistungsverhältnis 🙂

      LG Hannes

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