PLT #14 – Falsche Ware produziert und Produkt gesperrt – Was ist denn jetzt los, Amazon?!

Moin Leute, Hannes hier.

So wie sich das Geschäft auf Amazon im vergangenen Monat entwickelt hat, habe ich das Gefühl, ich wäre durchgehend Achterbahn gefahren. Erfolge und Freude reihten sich eng an andauernde Fehler und Rückschläge, aus denen ich auch jetzt noch jedes Mal sehr viel lerne.

Wenn du Näheres erfahren möchtest, wieso eines meiner Produkte plötzlich gesperrt wurde und über 1000 Einheiten nicht verkauft werden konnten, lies unbedingt den kompletten Artikel.

Verliere nicht den Anschluss!

Verpasse ab sofort keine geheimen Amazon-Updates mehr, die essentiell für deinen Erfolg sind!
Ich respektiere deine Privatsphäre und versende keinen Spam

Wie immer möchte ich chronologisch durch den vergangenen Monat gehen und jedes Detail meiner Reise mit dir teilen. Der Inhalt des heutigen Tagebucheintrags ist wie folgt gegliedert:

  1. Umsatzzahlen und Sales – Erste Auswirkungen des Weihnachtsgeschäftes?
  2. Vorbereitungen auf das chinesische Neujahr
  3. Schon wieder falsche Ware produziert?!
  4. Produkt auf Amazon gesperrt
  5. Ankündigungen und Neuigkeiten

 

Umsatzzahlen und Sales – Erste Auswirkungen des Weihnachtsgeschäftes?

Betrachtet man ausschließlich die Zahlen, so verläuft auch der November bisher sehr erfreulich. Insgesamt wurden in den letzten 30 Tagen knapp 13.000€ Umsatz bei 800 Bestellungen generiert. Zu verdanken ist das dem guten bis sehr guten Ranking, das sich die Produkte mittlerweile erarbeitet haben. Die wichtigsten Faktoren dafür sind der Umsatz und die Conversionrate eines Produktes.

absatz-november-amazon-fba
Abbildung 1: Absatz 1.-29.11.16

 

Merkst du was vom Weihnachtsgeschäft, Hannes?

Des Händlers liebste Zeit im Jahr ist ja bekanntlich die Vorweihnachtszeit.  Bisher kann ich leider nicht beurteilen, ob und wie stark sich das Weihnachtsgeschäft auf die Zahlen auswirkt. Insgesamt ist zwar die Anzahl der Verkäufe gestiegen, allerdings gibt es unendlich viele Faktoren, die die Verkäufe beeinflussen. Ein wichtiger Faktor ist zum Beispiel auch, wie sich die Konkurrenzsituation entwickelt. Eine positive Entwicklung bemerke ich momentan daran, dass mehrere starke Konkurrenten in den letzten Wochen vermehrt schlechte Bewertungen bekommen haben, wodurch mein Absatz natürlich steigt. Auf der anderen Seite tauchen hin und wieder neue Konkurrenten auf, die sich ordentlich positionieren und Verkäufe abgreifen.

 

2.) Vorbereitungen auf das chinesische Neujahr

china-amazon-fba

Auch die Chinesen gönnen sich mal eine Pause und haben ab Ende Januar für 2 Wochen Urlaub. Offiziell beginnt das chinesische Neujahr am 28. Januar, woraufhin im Land die komplette Produktion und der Hafenbetrieb lahmgelegt werden. Die Arbeiter verlassen die Fabrik und reisen in ihren Geburtsort, um ihre Familien zu besuchen. Das chinesische Neujahr wird nämlich ähnlich wie unser Weihnachtsfest in familiärem Kreise gefeiert.

Bereits im letzten Tagebucheintrag habe ich angekündigt, wie sich das Neujahrsfest vermutlich auf meine Bestellmengen und -Zeitpunkte auswirken wird. Jetzt habe ich die dazugehörigen Antworten, nachdem ich meine Hersteller um Auskunft gebeten habe:

– When do I have to place the last order?     15th Nov 2016

– When is the last possible delivery before CNY?    30th Dec 2016

– When is the first possible delivery after CNY?   20th March 2017

Dazu muss ich sagen, dass dieser Hersteller auch besonders lange für die Produktion benötigt und der Zeitraum, in dem nicht bestellt werden kann, überdurchschnittlich groß ist.

Was bedeuten diese Daten konkret?

Konkret bedeutet das, dass ich vor zwei Wochen die bisher größte Bestellung überhaupt aufgegeben habe. Das riesige Problem dabei ist, dass ich durch eventuelle saisonale Schwankungen und die unvorhersehbare Konkurrenzsituation kaum abschätzen kann, wie viel Ware ich in den nächsten Monaten benötigen werde. Um wenigstens eine Schätzung zu haben, habe ich mir folgende sechs Schritte überlegt und angewandt:

  1. Übersicht schaffen über Absatz der vergangenen Monate
  2. Einen vergangenen Monat als Richtwert festlegen
  3. Google Trends nutzen, um die Saisonalität zu schätzen
  4. Jedem Monat einen passenden Faktor zuweisen (z.B.: Im April wird der Suchbegriff doppelt so häufig in Google eingegeben, also ist der Faktor des Aprils = 2)
  5. Voraussichtlichen Absatz für die nächsten Monate errechnen
  6. Puffer hinzufügen
Über Trends lässt sich bequem eine CSV-Datei herunterladen für eine übersichtliche Darstellung in einem Tabellenprogramm wie Excel
Über Trends lässt sich bequem eine CSV-Datei herunterladen für eine übersichtliche Darstellung in einem Tabellenprogramm wie Excel

Wenn du mich auf meiner Reise schon länger begleitest, weißt du, dass ich bereits mehrmals out of stock gegangen bin, weil meine Planung einfach mies war. Mittlerweile habe ich aus meinen Fehlern gelernt und setze alles daran, die Übersicht zu behalten und durchgehend Ware im Lager haben. Denn nichts ist teurer, als nicht zu verkaufen.

 

3.) Schon wieder falsche Ware produziert?!

amazon fba falsches produkt

 

Ja! Ich konnte es selbst nicht fassen. Nichtsahnend checke ich letzte Woche an einem unscheinbaren Morgen meine Mails aus China. Vor einigen Monaten habe ich schon einmal berichtet, dass mein Hersteller ein falsches Produkt hergestellt hat – Und es ist wieder passiert:

„Dear Johannes, good morning,

I finished the inspection this afternoon and I’m sorry to inform you that I found a major issue of the produced product. My factory people confused your order with another Chinese customer order.“

Positiv überrascht hingegen war ich von der schnellen Reaktion meines Suppliers. Er teilte mir mit, dass er sofort mehrere Samples von der „falschen“ Produktion nach Deutschland losgeschickt hat und bot mir an, ihm einen Discount zu nennen, den ich für angemessen halte.

In meiner Antwort versuchte ich, möglichst sachlich zu bleiben, aber gleichzeitig durchklingen zu lassen, dass ich nicht wirklich erfreut bin:

„Thanks for doing the inspection and telling me about the issue. It is very important to always talk transparently about all problems and issues.

I will check the samples and tell you how to continue and if we can sell this product or not.“

Tatsächlich kamen die Samples noch in derselben Woche an und ich konnte die Qualität überprüfen. Da das Produkt zwar verändert, aber kein völlig anderes ist, werde ich es als Variante zu meinem bisherigen verkaufen können. Nervig ist, dass die Verpackung mit einem neuen EAN-Code gelabelt und neue Fotos gemacht werden müssen. Viel schlimmer finde ich aber, dass ich einfach nicht mit diesem Hersteller zusammenarbeiten kann, ohne mir ständig Sorgen machen zu müssen.

Wie jedes Mal habe ich auch jetzt wieder einiges an diesem Rückschlag lernen können. Für die nächsten Bestellungen werde ich nun immer eine Quality Inspection vorschalten, die die Produktion vor dem Versand überprüft. Wie immer gilt auch in diesem Fall: Kopf hoch, weitermachen!

 

4.) Produkt auf Amazon gesperrt

Vor ein paar Tagen traf mich ein weiterer heftiger Rückschlag, als ich plötzlich im 3-Minuten-Takt E-Mails aus allen europäischen Marktplätzen von Amazon erhalte:

Guten Tag!

Wir bedauern, dass Ihr Angebot vorübergehend nicht zum Verkauf bei Amazon angezeigt werden kann.

Ursache dafür ist ein technisches Problem in Zusammenhang mit der UTF-8-Kodierung der Sonderzeichen in den SKU-Namen, das zu Problemen bei der Bestellung geführt hat.

Meine Listings habe ich natürlich sofort überprüft, wobei ich festgestellt habe, dass alle Angebote unverändert weiterhin online waren. Auch der Verkäuferservice war ratlos und erklärte mir, dass es sich wohl um die E-Mail eines Betrügers handelt.

Einen Tag später sah das ganze etwas anders aus. Im Listing wird plötzlich kein Einkaufswagenfeld mehr angezeigt, sondern „Derzeit nicht verfügbar“ – trotz vorhandenem Bestand im Lager.

Da mein Produkt heute Morgen immer noch offline war und ich mittlerweile viel Umsatz eingebüßt hatte, entschloss ich mich, selbst aktiv zu werden. Auf Facebook gab es einige Verkäufer, die dasselbe Problem beschrieben haben und tatsächlich konnte eine Möglichkeit gefunden werden, das Problem zu lösen.

Update: 30.11. 15:37 – Vor knapp einer Stunde kam eine E-Mail von Amazon, dass es sich um ein technisches Problem handelte, das gelöst werden konnte. Ich hatte das Problem zwar bereits selbst gelöst, aber jetzt können auch alle anderen wieder durchatmen.

pexels-photo-240145

 

5.) Ankündigungen und Neuigkeiten

Sehr geile Infos diesen Monat kommen von meinem Podcast-Partner Lukas Mankow, der ein fettes Update für die FBA Seller Academy, seinen Amazon Videokurs, angekündigt hat. Der Videokurs wird schon jetzt hoch gelobt und gilt als die Schritt für Schritt Anleitung zum erfolgreichen Amazon-Verkäufer – trotzdem will Lukas noch einen drauf setzen. Sein Plan ist die Integration mehrerer Videos zum Thema Outsourcing, Preisverhandlungen, Zertifikate und alles verbunden mit vielen neuen Praxisbeispielen. In diesem Video bekommst du kostenlos einen Einblick in die einzelnen Module des Kurses, es lohnt sich.

Vor knapp zehn Tagen war ich außerdem zu Gast in Berlin beim Doorbuster Workshop, den Jens Lindner vom Youtube-Kanal „AMZ Pro“ organisiert hat. Auch wenn sich die Veranstaltung zum überwiegenden Teil an Anfänger gerichtet hat, konnte ich hier sehr viel mitnehmen. Lustig war für mich vor allem, dass einige Teilnehmer auch Leser meines Blogs sind und beängstigend genau über meinen bisherigen Verlauf Bescheid wussten. An dieser Stelle noch einmal vielen Dank an Jens für das geile Treffen!

Vielen Dank für deine Zeit und dein Interesse! Ich freue mich, dass dieses Tagebuchformat weiterhin so gut angenommen wird. Falls du ebenfalls Lust hast, auf Amazon durchzustarten, biete ich dir an, ein Skype Coaching bei mir zu buchen, in dem wir gemeinsam all deine Fragen klären. Hier gibt es weitere Infos.

Bis zum nächten Mal und viel Erfolg!

Dein Hannes

Klicke jetzt hier um zum nächsten Tagebucheintrag zu kommen!

Verliere nicht den Anschluss!

Verpasse ab sofort keine geheimen Amazon-Updates mehr, die essentiell für deinen Erfolg sind!
Ich respektiere deine Privatsphäre und versende keinen Spam

6 thoughts on “PLT #14 – Falsche Ware produziert und Produkt gesperrt – Was ist denn jetzt los, Amazon?!”

  1. Hi Hannes,
    cool dass Du hier Deine Erfahrungen teilst und scheinbar ja auch Erfolg hast. Was mich aber zu der Frage bringt: Wenn man aus dem Schatten tritt (Erfolg hat), wird man ja oft zur Zielscheibe. Wettbewerber denen man Umsatz streitig macht, Abmahnanwälte, Betrüger und sonstige Störenfriede kommen dann aus den Löchern. Hast Du diesbezüglich bereits negative Erfahrungen gemacht? Haben sich Probleme aufgetan, die auf den ersten Blick nicht ersichtlich waren, wie bspw. dass Dein Label eine Geschmacksmuster oder Wortmarke verletzt und in der Folge findige Anwälte Unterlassungserklärungen senden mit Zahlungsaufforderungen?
    Wenn „nein“, wie sicherst Du Dich gegen sowas gerade im Vorfeld ab? Ein schönes Beispiel gabs ja gerade die Tage erst, als sich eine Honkonger Firma die Wortmarke „Black Friday“ schützen ließ und nun zig Shops abmahnte, die Black Friday Sales machten. Kein Mensch rechnet damit, dass a) sowas eingetragen ist und b) abgemahnt wird. Bei White Label Produkten aus China halte ich die Gefahr für relativ groß und den Aufwand sich dagegen abzusichern als unverhältnismäßig.
    Wie siehst Du das?
    VG
    Dominic

    1. Moin Dominic,
      danke für den netten Kommentar, meine Erfahrungen teile ich sehr gern 🙂
      Tatsächlich greifen meine Konkurrenten vermehrt auch zu unfairen Mitteln. Im Moment bemerke ich beispielsweise eine extreme Zunahme an Seitenaufrufen auf einer meiner Produktseiten. Ziel des „Angriffs“ ist wohl, meine Conversionrate (Rankingfakotor) zu senken. Ich habe aber das Gefühl, dass Amazons Algorithmus das ganze durchschaut, da sich mein Ranking bisher nicht verändert hat.
      Abmahnungen hatte ich bisher keine, absichern tu ich mich bisher nur mit einem finanziellen Puffer, auf den ich im Nofall zugreifen würde. Eine Rechtschutzversicherung o.ä. habe ist bisher nicht geplant.
      Viele Grüße,
      Hannes

  2. Hi Hannes,

    die falschen Produkte sind ja echt übel!

    Der Doorbuster Workshop war ganz nett gewesen, wie ist dein Resümee?

    Ich finde den Blog echt immer wieder interessant und gut geschrieben. Man findet sich immer mal wieder und kann hier und da viel für sich mitnehmen.

    Mach weiter so!

    Gruß aus Berlin,
    Stefan

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.

*

Datenschutz
, Inhaber: (Firmensitz: Deutschland), verarbeitet zum Betrieb dieser Website personenbezogene Daten nur im technisch unbedingt notwendigen Umfang. Alle Details dazu in der Datenschutzerklärung.
Datenschutz
, Inhaber: (Firmensitz: Deutschland), verarbeitet zum Betrieb dieser Website personenbezogene Daten nur im technisch unbedingt notwendigen Umfang. Alle Details dazu in der Datenschutzerklärung.