PLT #7 – Produktion abgeschlossen! Zweites Produkt gefunden!

Moin moin!

Danke, dass du heute wieder dabei bist! Mit einem Tag Verspätung gibt es heute seit Langem wieder News über mein Produkt, beziehungsweise mittlerweile müsste ich sagen: Meine Produkte.

Richtig, ich habe währende der Produktionszeit des ersten ein weiteres Produkt gefunden, welches ich voraussichtlich noch heute oder morgen bestellen werde. Doch dazu im Verlauf mehr, da ich wie immer Schritt für Schritt vorgehen möchte. Diejenigen, die sich noch an meinen ersten Artikel erinnern, wissen ja, dass ich mir zu Beginn folgendes Ziel gesetzt habe:

Bis zum 10. Juli 2016 möchte ich das erste Produkt einer neuen Marke auf Amazon zum Verkauf anbieten. Langfristig werde ich mit dem Produkt mindestens 3000 € pro Monat verdienen.

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Heute ist der 11. Juli und mein Produkt ist noch nicht einmal an die Amazon-Lager versendet. Bin ich jetzt niedergeschlagen und lege aus lauter Frust meine Arbeit nieder und erzähle allen, dieses Geschäftsmodell funktioniere nicht? Natürlich nicht.

Die Ursache liegt einfach darin, dass ich für meine Zielsetzung mit einer Herstellungszeit von 30 Tagen gerechnet habe, diese nun aber 45 Tage beträgt. Wenn es eine Sache gibt, die man nebenbei beim Private Labeling ganz gut lernt, dann ist es Geduld. Das Gefühl, dass man vorankommen will und höchstmotiviert ist, aber es scheinbar nicht weiter geht, da man von anderen Leuten abhängig ist, ist definitiv auch eine Erfahrung wert.

Mein Hersteller schrieb mir dieses Wochenende, dass die Ware heute versendet wird. In der Verhandlung vor der Bestellung habe ich mit meinem Händler folgendes abgemacht und schriftlich festgehalten, was ich euch ebenfalls empfehle:

  1. Bestellmenge, Preis verhandeln
  2. 30% Zahlung
  3. Start der Produktion
  4. Hersteller sendet mir Bilder der fertigen Ware
  5. 70% Zahlung
  6. Hersteller versendet Ware

Im Moment warte ich auf die besagten Bilder, die mir voraussichtlich noch heute zugemailt werden, da mein Lieferant bisher immer recht zuverlässig war. Die Produktionszeit von 45 Tagen ist nämlich mittlerweile erreicht und so langsam kribbeln mir die Finger. Ein wichtiger Punkt, den ich gerne noch ansprechen würde, ist die Rechnung.

Die Hersteller schreiben meiner Erfahrung nach grundsätzlich nur das absolut notwendige rein, was an sich kein Problem ist, allerdings können wir hier sehr viel Zeit sparen, indem wir ein paar Dinge beachten. Sollte eure Rechnung diese nicht beinhalten, bittet euren Hersteller einfach darum, diese zu ändern und euch eine neue zuzusenden. Folgendes solltet ihr beachten, warum erfahrt ihr unterhalb der Liste.

  1. Bestellmenge, Produktkosten
  2. Versand (Wichtig: Getrennt von Produktkosten auflisten)
  3. Unterhalb der Adresse sollten die Zolltarifnummer des Produkts und eure EORI-Nummer stehen (Dazu unterhalb mehr)
  4. Handschriftliche Unterschrift / Stempel

 

Frage 1: Wieso Produkt- und Versandkosten trennen?

Das ist recht schnell beantwortet: Wenn ihr importiert, müsst ihr grundsätzlich zwei Dinge beim Grenzübergang nach Deutschland bezahlen:

  1. Einfuhrumsatzsteuer (meistens 19%)
  2. Zoll

Die Einfuhrumsatzsteuer ist wie die sog. Mehrwertsteuer. Da unsere Produkte ja das erste Mal in Deutschland in Umlauf kommen, müssen wir diese natürlich erstmal zahlen. Vorsteuerabzugsberechtigte Unternehmen dürfen sich diese aber ganz normal zurückholen. Falls dir das ganze noch nicht viel sagt, keine Sorge. Für Gründer, die erstmal etwas kleiner starten wollen, gibt es in Deutschland Möglichkeiten, den Bürokratieaufwand zu minimieren.

Getrennt müssen wir die beiden Kosten halten, da die Einfuhrumsatzsteuer auf den gesamten Betrag, also Produkt-, Zoll-  und Versandkosten bezahlt werden muss. Die Zollgebühr wird nur auf die Produkt- und Versandkosten erhoben. Hier ist das ganze recht übersichtlich dargestellt.

Frage 2: Zolltarifnummer, Eori… WTF?

Das ist jedenfalls, was ich am Anfang dachte. Aber keine Sorge, ich schenke dir hier einen Mini-Crashkurs: Jedes Produkt hat einen unterschiedlichen prozentualen Zollsatz für den Import aus Drittländern zwischen 2,7 und 12% und wird einer Nummer zugeordnet, der sogenannten Zolltarifnummer, beziehungsweise dem TARIC-Code. Welche Nummer euer Produkt hat, erfahrt ihr am besten, indem ihr dem Zoll eine E-Mail schreibt. Falls ihr euch selbst in den deutschen Urwald der Bürokratie stürzen wollt, könnt ihr eure Recherche hier selbst betreiben. Ich sage euch jetzt schon, dass das keinen Spaß macht.

Kurz zur Eori-Nummer: Das ist keine Krankheit, sondern einfach eine Nummer, hinter der sich alle für den Zoll wichtigen Daten von euch verbergen (Unternehmen, Anschrift, etc.). Diese holt ihr euch einmal kostenlos beim Zoll ein und könnt den Import-Prozess beschleunigen, indem ihr die Nummer auf der Rechnung ausweist. Hier dazu mehr.

Zu Punkt 4: Ich weiß nicht, ob eine handschriftliche Unterschrift zwingend notwendig ist, aber ich habe immer ein besseres Gefühl dabei.

So weit waren das meine Tipps für einen reibungslosen Import. Wieso ich mir über Incoterms und solche Geschichten momentan noch keine Gedanken mache, könnt ihr in diesem Beitrag nachlesen, in dem ich ein wenig auf die Versandart eingehe, die ich nutze. Ich plane für die Zukunft aber auch damit, mit Speditionen zusammenzuarbeiten, um auch den Seeweg als Alternative einfließen zu lassen. Bleibt also dran, wenn ihr das Ganze mitverfolgen wollt.

Bevor ich den heutigen Tagebucheintrag beende, möchte ich noch ein bis zwei Sätze zu meinem zweiten Produkt verlieren. Da ich es nicht aushalten konnte, während der langen Wartezeit tatenlos zuzuschauen, habe ich mich wieder an die Produktrecherche gemacht und ein weiteres Produkt gefunden. Dieses werde ich definitiv noch diese Woche bestellen.

Der Prozess der Produktsuche war formell der selbe, wie ich ihn auch in meinem Blogeintrag zum ersten Produkt beschrieben habe. Falls euch die Produktrecherche interessiert oder ihr euch verbessern wollt, schaut einfach noch einmal rein.

Ich bedanke mich wie immer, dass ihr bis zum Ende mitgelesen habt! Es macht wirklich Spaß, zu sehen, dass man andere Leute mit seinen Inhalten unterstützen kann. Falls ihr es noch nicht gemacht habt, vergesst nicht, euch jetzt unterhalb in den Newsletter einzutragen, um die wichtigen nächsten Schritte nicht zu verpassen.

Machts gut! Euer Hannes

Hier gehts zum nächsten Tagebucheintrag

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10 thoughts on “PLT #7 – Produktion abgeschlossen! Zweites Produkt gefunden!”

  1. Hallo Hannes,

    du schreibst: „Die Zollgebühr wird nur auf die Produktkosten erhoben“. Die Faustformel des Zolls sagt aber: ( ( Warenwert + Versandkosten ) * Zoll ) * Einfuhrumsatzsteuer

    Heißt, Zoll wird für den Warenwert UND den Versand bezahlt. Oder verstehe ich da etwas total falsch?

    Grüße
    Iraklis

    1. Hey Iraklis,
      nein, du liegst nicht falsch. Gut, dass du mich drauf aufmerksam machst! Hatte ich wohl falsch im Kopf. Das macht das ganze natürlich leider ein wenig teurer, aber solange die Marge am Ende stimmt, ist ja alles gut!

      Liebe Grüße,
      dein Hannes

  2. Übrigens der Grund, warum man mit Herstellern in DE / Europa sein FBA-Business schneller skalieren kann. Wenn Du jedes Mal Vorauszahlung leisten musst (oft ja auch den Komplettbetrag), 2, 3 Monate auf die Ware warten musst usw. und dann irgendwas nicht passt – verliert man direkt wieder viele Wochen und da ist dann dein Geld die ganze Zeit auf dem Schiff, beim Hersteller, Amazon & Co.
    Daher mein Tipp: Nicht immer auf den günstigsten EK setzen, sondern da, wo das Rundum-Paket stimmt (Qualität, Lieferzeit, Zahlunskonditionen).

  3. Hey Hannes,

    habe eine Zeit nicht mehr mitgelesen ;-( Urlauszeit
    Eine gute Möglichkeit schnelle an die Zolltarifnummer zu kommen ist, einfach deinen Lieferanten / Hersteller zu befragen.
    Da er meist schon nach Deutschland geliefert hat, wird er diese auch haben.
    Meine Aufgabe war nur noch zu prüfen, ob diese Taric Nummer zum Produkt passt und somit war dieser
    Punkt schnell abgehalten.
    Habe denen dann nur noch gesagt, schreibt die Nummer und meine EORI auf die Rechnung und der Versand erfolgte problemlos.

    LG

    Ralf

  4. Moin,

    kannst du für uns Leser vielleicht eine Rubrik einbauen in deinen Blog wo du dann so Vorlagentexte für den Emailverkehr mit den Chinesen einfügst?

  5. Hallo!

    Ich habe auch mitgelesen und moechte auf amazon auch verkaufen. Bin mir allerdings nicht sicher, wie es man mit einer eigener Marke macht? Also Gewerbeschein holen muss man allgemein machen und dann ein marken ame, Logo und es dann beim Hersteller ausdrucken lassen? Wie hast du es mit themen wie Trademark, gmbh, AGBs und das Rechtliche gemacht?

    Viel glueck!

    Kristyna

    1. Hey Kristyna,
      cool, dass du startest 🙂 ich erinnere mich noch, als ich genauso viele Fragezeichen hatte 🙂
      Es gibt zu vielen Dingen kostenfreie Videos auf Youtube. Vor allem bei Lukas Mankow.

      Liebe Grüße
      Hannes

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